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Risikofaktor Übergewicht – Macht Adipositas wirklich krank?


Übergewicht

Übergewicht und Adipositas sind bedeutende gesundheitliche und soziale Themen in der modernen Gesellschaft. Mit steigenden Raten von Übergewicht und Fettleibigkeit weltweit wird das Verständnis der gesundheitlichen Risiken, die damit einhergehen, immer wichtiger. Dieser Artikel untersucht die verschiedenen gesundheitlichen Komplikationen, die mit Übergewicht verbunden sind, sowie die sozialen und psychologischen Auswirkungen. Darüber hinaus wird die Rolle des Body-Mass-Index (BMI) als Klassifizierungswerkzeug kritisch beleuchtet und hinterfragt, wie ungesund Übergewicht wirklich ist.

Definition und Klassifizierung

Body-Mass-Index (BMI)
Der Body-Mass-Index (BMI) ist eine einfache Methode zur Klassifizierung von Untergewicht, Normalgewicht, Übergewicht und Adipositas basierend auf dem Verhältnis von Gewicht zu Körpergröße. Der BMI wird berechnet, indem das Körpergewicht in Kilogramm durch das Quadrat der Körpergröße in Metern geteilt wird (kg/m²). Trotz seiner weiten Verbreitung wird der BMI oft kritisiert, da er keine Unterscheidung zwischen Muskelmasse und Fettmasse macht und somit für sportlich aktive Menschen ungenaue Ergebnisse liefert.

Kritik am BMI als willkürlicher und ungenauer Wert
Der BMI wurde in den 1830er Jahren von dem belgischen Mathematiker Adolphe Quetelet entwickelt und später von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Standardmaß eingeführt. Kritiker argumentieren, dass der BMI ein willkürlicher Wert ist, der nicht die individuelle Körperzusammensetzung, wie den Anteil an Muskelmasse und Fettgewebe, berücksichtigt. Dies führt zu falschen Einschätzungen, besonders bei athletischen Personen, die möglicherweise als übergewichtig klassifiziert werden, obwohl sie einen hohen Muskelanteil haben und gesundheitlich fit sind.

BMI-Klassifizierung nach WHO
Die WHO-Klassifizierung teilt den BMI in verschiedene Kategorien ein:

Untergewicht: BMI < 18,5
Normalgewicht: BMI 18,5 – 24,9
Übergewicht: BMI 25 – 29,9
Adipositas Grad I: BMI 30 – 34,9
Adipositas Grad II: BMI 35 – 39,9
Adipositas Grad III: BMI ≥ 40

Risikofaktoren für Übergewicht

Genetische Faktoren
Genetische Veranlagungen spielen eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Übergewicht. Studien zeigen, dass bestimmte Gene die Wahrscheinlichkeit erhöhen können, an Übergewicht zu leiden. Diese Gene beeinflussen den Stoffwechsel, den Appetit und die Fettverteilung im Körper.

Lebensstil und Ernährung
Ein ungesunder Lebensstil und schlechte Ernährungsgewohnheiten sind Hauptursachen für Übergewicht. Eine kalorienreiche Ernährung, reich an gesättigten Fetten und Zucker, kombiniert mit einem Mangel an körperlicher Aktivität, führt häufig zu einer positiven Energiebilanz und damit zu einer Gewichtszunahme.

Bewegungsmangel
Körperliche Inaktivität ist ein wesentlicher Faktor für die Entwicklung von Übergewicht. Moderne Lebensstile sind oft durch sitzende Tätigkeiten und einen Mangel an körperlicher Bewegung gekennzeichnet, was den Kalorienverbrauch reduziert und die Wahrscheinlichkeit einer Gewichtszunahme erhöht.

Psychologische Faktoren
Emotionale Faktoren wie Stress, Depression und Angst können zu übermäßigem Essen und einer ungesunden Gewichtszunahme führen. Viele Menschen nutzen Essen als Bewältigungsmechanismus, was zu einem Teufelskreis von emotionalem Essen und Gewichtszunahme führt.

Medikamentöse Einflüsse
Einige Medikamente, einschließlich Antidepressiva, Antipsychotika und Steroide, können als Nebenwirkung eine Gewichtszunahme verursachen. Diese Medikamente beeinflussen den Stoffwechsel, den Appetit oder die Fettverteilung im Körper.

Häufigste Komplikationen von Übergewicht

Kardiovaskuläre Erkrankungen

Übergewicht ist ein bedeutender Risikofaktor für die Entwicklung von kardiovaskulären Erkrankungen.

Bluthochdruck
Übergewicht erhöht das Risiko für Bluthochdruck (Hypertonie). Übermäßiges Fettgewebe erfordert eine höhere Menge an Blut, um Sauerstoff und Nährstoffe zu den Geweben zu transportieren, was zu einer Erhöhung des Blutdrucks führt.

Herzinsuffizienz
Übergewicht belastet das Herz, da es härter arbeiten muss, um das Blut durch den Körper zu pumpen. Dies kann im Laufe der Zeit zu Herzinsuffizienz führen, bei der das Herz nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Blut zu pumpen.

Diabetes Typ 2
Übergewicht ist der Hauptrisikofaktor für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes. Übermäßiges Körperfett, insbesondere viszerales Fett, führt zu einer Insulinresistenz, bei der die Körperzellen weniger empfindlich auf Insulin reagieren, was zu hohen Blutzuckerspiegeln führt.

Atemwegserkrankungen
Übergewicht kann verschiedene Atemwegserkrankungen verursachen oder verschlimmern.

Schlafapnoe
Menschen mit Übergewicht haben ein höheres Risiko für Schlafapnoe, eine Erkrankung, bei der die Atmung während des Schlafs wiederholt unterbrochen wird. Dies führt zu einer schlechten Schlafqualität und erhöht das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen.

Gelenk- und Knochenerkrankungen

Arthrose
Übergewicht belastet die Gelenke, insbesondere die Knie und Hüften, was das Risiko für Arthrose erhöht. Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursacht.

Fettleber
Es kann zur Entwicklung einer nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) führen, bei der sich überschüssiges Fett in der Leber ansammelt. Dies kann zu Entzündungen und Leberversagen führen.

Herzinfarkt
Es erhöht das Risiko für einen Herzinfarkt, da es die Entwicklung von Arteriosklerose (Verhärtung und Verengung der Arterien) fördert. Arteriosklerose entsteht durch die Ansammlung von Fettablagerungen (Plaques) in den Arterien, die den Blutfluss zum Herzen blockieren können.

Krebserkrankungen
Es wird mit einem erhöhten Risiko für verschiedene Krebserkrankungen in Verbindung gebracht, darunter Brust-, Darm-, und Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Mögliche Ursachen für das erhöhte Krebsrisiko
Die genauen Mechanismen, durch die Übergewicht das Krebsrisiko erhöht, sind noch nicht vollständig verstanden. Es wird jedoch vermutet, dass chronische Entzündungen, hormonelle Veränderungen und Insulinresistenz eine Rolle spielen.

Metabolisches Syndrom
Das metabolische Syndrom ist eine Gruppe von Risikofaktoren, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes erhöhen. Zu diesen Faktoren gehören Bluthochdruck, hohe Blutzuckerspiegel, abnorme Cholesterinwerte und übermäßiges Bauchfett.

Chronische Entzündungen
Übergewicht führt zu chronischen Entzündungen im Körper, die mit einer Vielzahl von Erkrankungen, einschließlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs, in Verbindung gebracht werden.

Mollige Frau
Foto von John Diez

Soziale und psychologische Aspekte

Diskriminierung und Stigmatisierung

Menschen mit Übergewicht erleben häufig Diskriminierung und Stigmatisierung in verschiedenen Lebensbereichen, einschließlich des Gesundheitswesens.

Erfahrungen von Menschen mit Übergewicht

Viele Menschen mit Übergewicht haben negative Erfahrungen bei medizinischen Untersuchungen gemacht, bei denen Ärzte oft voreingenommene und diskriminierende Kommentare abgaben. Diese Vorurteile führen häufig dazu, dass Betroffene medizinische Hilfe vermeiden, was ihre gesundheitliche Situation weiter verschlechtert.

Diskriminierende Aussagen und Verhaltensweisen von Ärzten

Diskriminierung durch Ärzte kann in Form von abwertenden Kommentaren, mangelndem Respekt und unzureichender medizinischer Versorgung auftreten. Dies führt zu einer schlechten Arzt-Patienten-Beziehung und einer unzureichenden Behandlung.

Schönheitsideale und gesellschaftlicher Druck

Übergewichtige Menschen sehen sich oft einem starken gesellschaftlichen Druck ausgesetzt, einem bestimmten Schönheitsideal zu entsprechen, was zu psychischen Belastungen führen kann.

Ein Ringen mit Vorurteilen und Schönheitsidealen

Medien und Werbung propagieren oft ein unrealistisches Schönheitsideal von Schlankheit, was den Druck auf übergewichtige Menschen erhöht und zu einem negativen Selbstbild führt.

Einfluss von Medien und Werbung

Medien und Werbung spielen eine bedeutende Rolle bei der Schaffung und Aufrechterhaltung von Schönheitsidealen. Sie beeinflussen die Wahrnehmung von Körperbildern und führen häufig zu einem Gefühl der Unzulänglichkeit bei Menschen, die diesen Idealen nicht entsprechen.

Dicker Mann
Foto von Artem Podrez

Wie ungesund ist Übergewicht wirklich? Kontroverse Diskussionen und unterschiedliche Studienergebnisse

Es gibt eine Vielzahl von Studien, die unterschiedliche Schlussfolgerungen über die gesundheitlichen Auswirkungen von Übergewicht ziehen. Einige Studien zeigen, dass leichtes Übergewicht nicht unbedingt gesundheitsschädlich ist und sogar mit einer höheren Lebenserwartung einhergehen kann. Andere Studien zeigen hingegen, dass selbst geringes Übergewicht das Risiko für verschiedene Krankheiten erhöht.

Vergleich mit Untergewicht und Normalgewicht

Während Übergewicht mit zahlreichen gesundheitlichen Risiken verbunden ist, birgt auch Untergewicht gesundheitliche Gefahren. Menschen mit Untergewicht haben ein erhöhtes Risiko für Osteoporose, Anämie und Immunschwäche. Ein gesundes Normalgewicht ist daher allgemein mit den besten gesundheitlichen Aussichten verbunden.

Langfristige gesundheitliche Auswirkungen
Die langfristigen Auswirkungen von Übergewicht auf die Gesundheit können erheblich sein. Chronische Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und bestimmte Krebsarten entwickeln sich oft über Jahre hinweg. Ein hoher BMI ist ein starker Prädiktor für diese Erkrankungen, insbesondere wenn das Übergewicht über einen längeren Zeitraum anhält.

Gewichtskontrolle

Die Kontrolle und Reduktion des Körpergewichts bietet zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Zu den positiven Effekten zählen die Senkung des Blutdrucks, die Verbesserung der Blutzuckerwerte und eine geringere Belastung der Gelenke.
Durch das Halten eines gesunden Körpergewichts kann das Risiko für die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und bestimmten Krebsarten signifikant reduziert werden. Gewichtskontrolle spielt eine entscheidende Rolle in der Prävention dieser chronischen Krankheiten. Ein gesundes Gewicht kann das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität erheblich steigern. 

Fazit

Übergewicht stellt einen signifikanten Risikofaktor für eine Vielzahl von gesundheitlichen Problemen dar, einschließlich kardiovaskulärer Erkrankungen, Diabetes und Krebs. Die individuellen Unterschiede und die Komplexität des Themas führen jedoch nicht immer zu eindeutigen Antworten. Diskriminierung und Stigmatisierung von übergewichtigen Menschen sind weit verbreitet und können negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben. Ein ganzheitlicher Ansatz, der sowohl die körperlichen als auch die sozialen und psychologischen Aspekte berücksichtigt, ist notwendig, um das Problem des Übergewichts wirksam zu adressieren. Eine gesunde Gewichtskontrolle kann erhebliche Vorteile für die Gesundheit und das Wohlbefinden bieten.

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